
"Neun von zehn
Sagen, sie hab'n mit Mobbing kein Problem"
[von SDP aus dem Lied "9 von 10"]
Mobbing. Ein Thema, welches problematisch, gefährlich und leider immer noch mehr als aktuell ist, denn 30% der befragten Erwachsenen aus einer Studie von Statista Research Department(1) gaben an schon einmal im Leben gemobbt worden zu sein. Weiteres soll jeder 4. Jugendliche schon mit Mobbing in Berührung gekommen sein. Doch ich glaube leider, dass die Dunkelziffer viel höher ist.
Das oben genannte Zitat stammt von der deutschen Gruppe SDP. Obwohl das Duo für seine Fun-Songs bekannt sind, haben sie auch ernstere Themen und "9 von 10" ist eines davon. Darin wird zynisch, aber auch Augen-öffnend (das hoffe ich jedenfalls) beschrieben, wie 9 von 10 Personen kein Problem mit Mobbing haben. Und der 10...tja. Das ist ja nicht das Problem der anderen 9.
Das Lied ist mir beim Lesen von RABENJAGD - DUNKLES FLÜSTERN das ein oder andere Mal untergekommen, denn Clay - Clemens - wird auch gemobbt. Warum?
Weil er einfach er ist. Er will sich nicht anpassen, weil er weiß, dass sich dann dennoch nichts ändern würde. Lieber ist er "er" selbst, als angepasst trotzdem unglücklich zu sein. So sticht er mit seinen dunklen Klamotten heraus, mit seinen Piercings, mit seiner Kunst. Mit seinen Namen? Denn selbst wegen seinem Namen Clemens wurde er schon gemobbt. Clay ist nämlich nur sein Spitzname. Kurzum, Clay ist ein Opfer und bis auf seine zwei besten Freunden scheint das niemanden zu stören oder etwas daran ändern zu wollen.
"Hast du ihn lachen sehen?", presste Stan hervor.
Sein Freund seufzte und wich kontinuierlich seinem Blick aus. "Nein, hab ich nicht. Aber der Rest..."
"Klar", fuhr Stan sofort dazwischen. "Neun von zehn Leuten finden Mobbing echt witzig."
[Zitat aus "Rabenjagd 1 - Dunkles Flüstern" von Jamie L. Farley]
Beim Lesen ist mir oft das Herz gebrochen wegen dem Leid und der Pein, welche Clay durchleiden musste. Wenn man von Mitschülern aufgefordert wird, sich selbst umzubringen...nein. Das wird nie witzig sein. Nie. Und ich hoffe, dass sich hier in der Gesellschaft auch sehr bald etwas ändert und nicht lieber weggesehen wird, weil es einfacher ist.
In RABENJAGD ist dieses Thema natürlich nur ein kleiner Teil der Handlung, aber Jamie L. Farley hat sehr gut und authentisch beschrieben wie Mobbing die Psyche einer Person (dabei ist es egal welches Alter) langfristig zerstören kann. Denn einmal in diesem Rad kann alles ein Trigger (= Auslöser) sein. Ich kann verstehen, dass man nach so einer Erfahrung nicht mehr vertraut, Panikattacken bekommt oder in eine Depression fällt.
Clay hat zum Glück zwei tolle Freunde, die zu ihn stehen, doch da ihm kein Erwachsener hilft, will er Dawn und Stan lieber raushalten. Er möchte nicht der Grund sein, warum die beiden auch gemobbt werden. Und erneut wurde mein Herz vor Pein zusammengedruckt.
Es ist ein Teufelskreis und im Buch ist das so gut beschrieben, dass man die Ausweglosigkeit sieht und einfach hofft, dass Clay daraus befreit wird. Das jemand hilft. Das die Mobber aufhören. Das einfach etwas geschieht!
Da ich nicht mit hilfreichen Tipps kommen kann/will (immerhin gibt es Menschen da draußen, die da wirklich eine Ahnung davon haben), kann ich an dieser Stelle nur eines sagen:
Mobbing ist nicht lustig. Nie.
Mobbing soll nicht zur Erheiterung der Mehrheit dienen. Nie.
Wenn du betroffen bist, dann hole dir bitte Hilfe. Wenn schon nicht bei Lehrern oder Eltern, dann könnte es schon helfen mit einer unabhängigen Person darüber zu reden.
In Österreich gibt es dafür "RAT auf DRAHT",
in Deutschland "Die Nummer gegen Kummer".
Ihr seid nicht alleine!
Rabenjagd #1 - Dunkles Flüstern
von Jamie L. Farley
Auftakt einer Dilogie
Sternensand Verlag
Ich bin die Dunkelheit. Ich bin alles, was du fürchtest, alles, was du hast, und alles, was dir geblieben ist.
Der achtzehnjährige Clay ist ein Außenseiter und bekommt das in der Schule täglich zu spüren. Halt findet er bei seinen beiden einzigen Freunden, die ihn jedoch nur begrenzt vor den Attacken seiner Mitschüler schützen können. Seine Faszination für Horrorfilme zieht ihn immer wieder zu den alten Ruinen im Wald. Als er und seine Clique dort auf eine ominöse Kiste in einem Kellergewölbe stoßen, kann Clay nicht anders, als sie zu öffnen – und bricht damit einen uralten Bann. Zweihundert Jahre war der Vampir Krátos in einem Sarg gefangen. Traumatisiert und verzweifelt folgt er der bösen Stimme in seinem Kopf, die ihn antreibt, Rache zu nehmen an jenen, die ihn gequält haben. Die ihm alles nahmen, was er liebte. Und die er in den Jugendlichen wiederzuerkennen glaubt. (© Sternensand Verlag)
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Quellen
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